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Blitzschnell und Gefräßig!

Jugendmarken Berlin 1993, Wohlfahrtsmarke

für gefährdete Käfer.

Klasse: Insekten (Insecta)

Ordnung: Käfer (Coleoptera)

Familie: Laufkäfer (Carabidae)

Unterfamilie: Sandlaufkäfer

Gattung: Cicindela

Art: Feld-Sandlaufkäfer

Geboren um zu fressen…

issenschaftlich gehören die Sandlaufkäfer, auch Cicindelinae ge-

nannt, zur Familie der Laufkäfer (Carabidae). Ungefähr 2000 Arten gibt es auf der Welt – in Mitteleuropa und bei uns sind es lediglich 12 Arten. Fragst du ihn, was seine Lieblingstätigkeit ist, so wird er dir ohne zu zögern antworten, dass er an nichts anderes denken kann, als von Morgens bis Abends zu fressen, zu fressen, zu fressen… 

Man stelle sich das mal vor: Der Sandlaufkäfer läuft dermaßen schnell, dass er immer wieder anhalten muss, um seine Beute überhaupt sehen zu können! Es gelingt ihm nicht, seine “Mahlzeit” während des Laufens auszumachen.

Die bei uns beheimaten Sandlaufkäfer haben eine auffällige, bunte Mus-terung, mit glänzend „polierten“ Rückenpanzern und mit langen Beinen. Beim Versuch, einen dieser Käfer zu fangen, damit ich ihn besser betrach-ten konnte, wurde mir schnell klar, warum diese Käfer „Laufkäfer“ heißen. Ich beobachtete sie auf einem Feldweg in der warmen Sonne, was an sich schon für ideale Bedingungen beim Sprinten sorgte. Mit blitzschnellen Kurzflügen, die wie Sprünge aussahen und enorm schnellen Läufen, dau-erte es ewig, bis ich mit meinen turnähnlichen Verrenkungen einen der Käfer fangen konnte.

Einige seiner Verwandten haben einen sehr schlanken, ameisenartigen Körperbau und leben auf den Bäumen. Die Facettenaugen sind auffallend groß und treten bei den Tagaktiven deutlich hervor.

as folgende, überaus gelungene Video, über den Sandlaufkäfer 

findet man u.a. auch auf YOUTUBE mit dem Titel: "Bayerns UrEinwohner" und wurde mir mit freundlicher Genehmigung von den bayerischen Landschaftspflegeverbänden zur Verfügung gestellt.





 








Die sehr informative Kampagne wird unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. „Der spannende Film ist von Julius Kramer“.













r. Ross Piper hat mir das eindrucksvolle Foto freundlicher Weise 

zur Verfügung gestellt. Er ist Zoologe, Autor und Moderator / On-Screen-Experte. Er war, so lange er sich erinnern kann, von Tieren fasziniert, ein Interesse, das zu einem preisgekrönten, erstklassigen Abschluss in Zoologie an der Bangor University und einem Doktortitel in Insektenökologie an der University of Leeds führte. Seine wissenschaft-lichen Arbeiten sind auf der Webseite "www.rosspiper.net" zu sehen.



Der Goldlaufkäfer:

5 Fragen an den Goldlaufkäfer

Unsere Interviewbiene hat einen der schnellsten und schönsten Krabbler vor dem Mikrofon: Herrn Carabus, einen Goldlaufkäfer – Illustration von Ole Schleef




 





Herr Carabus, wie geht es Ihnen?

ar nicht übel, ich habe allerdings Hunger. Sie sind ja Vegetarierin, 

aber ich brauche Fleisch. Ich nehme es mit Regenwürmern und Schnecken auf, mache mich über Insektenlarven und Insekten mit weicher Haut her – sowas schmeckt mir. Wenn es sein muss auch Aas und Pilze. Aber wenn Sie nach meinem Befinden fragen: In vielen Gegenden haben es meine Artgenossen schwer. Die Populationen schrumpfen.

Woran liegt das?

Wie viele andere große Laufkäfer macht uns die Art zu schaffen, wie die 

Menschen die Landschaft nutzen. Immer neue Straßen zerschneiden unsere Lebensräume, wir werden plattgefahren, Insektengifte können wir gar nicht vertragen, und die machen auch unserer Beute zu schaffen. Das erschwert uns das Leben natürlich zusätzlich. Wo es wenig Würmer gibt, bleiben wir weg.

Stehen Sie auf der Roten Liste?

Deutschlandweit gesehen sind wir nicht gefährdet. In einigen Gegenden

verschwinden wir aber. Was viele nicht wissen: Zehn Prozent aller Goldlaufkäfer leben in Deutschland. Darum sind wir eine sogenannte Verantwortungsart, die Menschen hierzulande müssen sich eigentlich besonders für unseren Erhalt einsetzen.

Sie sind knapp drei Zentimeter groß mit einem wirklich schicken gold-grünen schimmernden Panzer – aber wenn ich an Würmer oder Schnecken denke, dann sind die ja noch eine ganze Nummer größer…

Was soll ich sagen? Ich bin stark und schnell.

Und was halten Sie von der Hitze?

ndlich Sommer! Ich mag es 

warm und trocken, es muss 

schon kräftig die Sonne scheinen, 

damit es mir gefällt. Lehmboden mag

ich besonders, auf und um die Felder

herum – zum Beispiel.

*Autor: Joachim Budde    

Joachim stellt als freier Wissenschafts-

reporter Insekten nach. Er hat schon 

asiatische Tigermücken am Oberrhein gejagt, Bettwanzen in einem Berliner Plattenbau gesucht und Fliegen im Garten des Londoner Natur-kundemuseums erforscht. Er arbeitet fürs Radio und für #bienenlive.

Das Projekt beschäftigt sich mit all den Tier- und Pflanzenarten, die nicht immer im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Jedes Jahr veranstalten Landschaftspflegeverbände verschie-dene Aktionen für und mit Bayerns UrEinwohnern.

Anmerkung: Dieser Käfer ist eine regelrechte „Kampfmaschine“. Er ist in Allem, was er tut, ein Gewinner. Rasend schnell bewegt er sich, ja, all

seine Bewegungen sind schnell und zackig und alles dient nur dem Zweck, größtmögliche Energiezufuhr sicherzustellen. Er macht kein Halt vor grossen, dicken Regenwürmern und legt sich beim Kampf um Fress-objekte mit fast jedem an – auch wenn sein Gegner mindestens genau so gefährlich ist.

Ein Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann! So gehen mir die Gedan-ken beim Anblick dieses Fotos durch den Kopf! Aber sein bizarr aussehendes “Ess-besteck” ist notwendiger Weise speziell auf die Art seiner Nahrung ausgerichtet.

Erstellt auf meinem iMac mit SPARKLE

Gefunden auf der Webseite bienenlive.wdr.de „Bienen-Blog“ heißt die überaus humorvolle, aber auch wissensreiche Rubrik.

Die blitzschnellen Laufkäfer