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Lucanus cervus (der Hirschkäfer)
war dieses imponierende Insekt, der größte europä-
ische Käfer.
Das beeindruk-
kende „Geweih“
sind die gewal-
tigen Oberkiefer.
Donnergugi…
as für ein Name! So hieß der impo-
sante Hirschkäfer bereits bei den alten
Römern und seine “appetitlich” aussehenden Larven waren eine Deli-katesse – sei‘s kandiert oder gezuckert. Und wer ein Kenner war, spießte diese dann auf ein Stäbchen und hatte sodann besonders lange was von dieser leckeren Zwischenmalzeit. Des Weiteren war es bei den Römern beliebt, das „Geweih“ der Männchen als Amulett zu tragen. Korrekt gesehen, handelt es sich hierbei um die stark vergrößerten Oberkiefer, die so anmutig braunrot schimmern. Sie können bei besonders großen Exem-plaren über die halbe Körperlänge betragen. Die Weibchen haben einen kleineren Kopf und normal entwickelte Oberkiefer. Der Hirschkäfer gehört zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa.
as Männchen kann mit seinem „Geweih“ kräftig und schmerzhaft
zubeißen. Wer‘s wissen möchte, sollte mal den Finger hinhalten. Die Weibchen können mit ihren deutlich kleineren Mandibeln trotzdem noch kräftiger “zwacken”. Die Hirschkäfer können ihr “Geweih” nicht zur Nahrungsaufnahme verwenden. Sie kauen und beißen auch nicht, sondern saugen und lecken die Pflanzensäfte. Die Weibchen helfen den „armen“ Männchen meist dabei, an Nahrung zu gelangen, indem sie mit ihren Mandibeln Wunden an der Eichenrinde vergrößern. Natürlich lecken sie selbst ebenfalls sehr gerne daran.
Dieses Video über “Lucanus Servus”, den König der Käfer findet man u.a. auch auf YOUTUBE mit dem Titel: “DerHirschkäfer”. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich diesen geradezu großartige Kurzfilm über den Hirschkäfer hier vorstellen darf. Das Video ist ein Folge der ARD-Sendung „Ratgeber Heim + Garten“ – die Erstausstrahlung war am Sonntag, den 13.05.2012
egelmäßig verirren sich in den Sommermonaten fliegende Hischkäfer
in Wohnungen, auf Balkone, landen in Gartenteichen und Regentonnen, werden auf Straßen überfahren oder auf Wanderwegen plattgetreten. Das läßt sich in dichtbesiedelten Regionen nicht verhindern, Verluste gehören zur Überlebensstrategie dieser Art dazu.
Die Larven brauchen zwischen einem und mehreren Jahren für ihre Entwicklung und werden bis zur letzten Häutung oft über zehn Zentimeter lang. Hirschkäfer-Larven haben an den Beinen Riffelleisten, mit denen sie ein Rattern erzeugen können. Weitere Infos zum sogenannten „stridulieren“ finden sich hier. Dieses bemerkenswerte Foto ist von Christian Rolls.
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Schröter (Lucanidae)
Gattung: Lucanus
Art: Hirschkäfer
m Frühjahr des letzten Jahres verpuppt sich die Larve in einer Puppen-
kammer im Holz oder im Boden. Bei großen Männchen ist die Kammer etwa so groß wie ein Hühnerei.
Die Umwandlung in den fertigen Käfer!
Im Spätherbst schlüpft der Hirschkäfer
aus der Puppe. Er ist nun vollständig
entwickelt, bleibt jedoch noch bis zum
nächsten Frühsommer in seiner unter-
irdischen Puppenwiege sitzen. Erst
beim Ansteigen der Temperaturen
gräbt sich der Käfer an die Erdober-
fläche. Das interessante Foto ist von
Armin Dahl.
Erstellt auf meinem iMac mit SPARKLE